Die gutartige Prostatavergrösserung kann ab einem gewissen Alter bei fast jeden Mann auftreten. Nicht immer ist hier eine Therapie notwendig. Wenn aber Beschwerden, wie häufiges Wasserlassen, Blasenreizung, nächtlicher Toilettengang mit kleinen Portionen, Nachträufeln, schwacher Strahl oder längere Wartezeit auftreten, ist eine Behandlung erforderlich. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Harnverhaltung kommen, bei der die Blase nicht mehr entleert werden kann.
Eine Therapie kann bei geringen Beschwerden mit pflanzlichen Heilstoffen versucht werden. Sollten diese nicht helfen oder sind die Beschwerden schon stärker, kann mit Medikamenten (Alphablockern) der Blasenauslass verbessert werden. Es gibt auch Medikamente, welche über eine hormonelle Veränderung ein leichtes Schrumpfen der Prostata bewirken.
Wenn die Beschwerden nicht in den Griff zu bekommen sind, sollte eine Operation in Betracht gezogen werden. Besonders bei häufigen Infektionen, erhöhten Restharnmengen oder Harnverhalt können Operationen notwendig werden.
Bei einer Operation wird überflüssiges Gewebe von innen her über die Harnröhre entfernt, so dass der Kanal wieder frei wird. Hierfür bestehen verschiedene Methoden. Dabei wird die Prostata nicht vollständig entfernt. Allfällige Krebsgeschwulste wachsen in der Regel am Rand der Prostata, weshalb trotz Operation und Untersuchung des Gewebes ein Krebs möglicherweise unentdeckt bleibt oder später entstehen kann. Im Anschluss an die Operation erhält der Patient für drei Tage einen Dauerkatheter, mit welchem die Blase und die Prostataloge gespült werden, um Blutklumpen zu vermeiden.
Alternativ zu einer Operation besteht die Möglichkeit, die Blase mittels Dauerkatheter oder Cystofix (Bauchwandkatheter) zu entlasten.